
Wohnen
Gemeinsam entwickeln wir Lösungen für flächensparenden Wohnungsbau, um Natur und Landschaft zu schützen.
Nachhaltige
Siedlungsentwicklung
für die Zunkunft
Einleitung
Der Verband Region Rhein-Neckar verfolgt das Ziel für alle Menschen der Region ein attraktives und gesundes Lebensumfeld zu gewährleisten und die räumlichen Voraussetzungen für die Bereitstellung von quantitativ und qualitativ bedarfsgerechtem Wohnraum zu schaffen.
Veränderte Wohnraumbedarfe durch den demografischen Wandel und durch Wanderungsbewegungen sind dabei ebenso zu berücksichtigen wie veränderte Mobilitätsbedürfnisse oder Herausforderungen durch den Klimawandel z. Grundlegende Zielsetzungen der Regionalplanung in der Metropolregion Rhein-Neckar für die Weiterentwicklung der Siedlungsstruktur im Bereich Wohnen sind vor diesem Hintergrund:
- Die Siedlungsentwicklungen sollen dezentral so konzentriert werden, dass die Erreichbarkeit von Bildungs-, Sozial-, Gesundheits-, Freizeit-, Versorgungs- und Infrastruktureinrichtungen für alle Bevölkerungsgruppen gewährleistet sowie eine hinreichende Kapazitätsauslastung der Einrichtungen gesichert wird.
- Die Siedlungsstruktur soll im Sinne einer Region der kurzen Wege so weiterentwickelt werden, dass Menschen aller Bevölkerungsgruppen und jeden Alters einen einfachen Zugang zu nachhaltigen Verkehrssystemen haben und eine aktive, gesundheitsfördernde und klimafreundliche Mobilität der Bevölkerung ermöglicht wird.
- Bei der Weiterentwicklung der Siedlungsstruktur sollen kompakte Baustrukturen – vorzugsweise im Gebäudebestand - gefördert werden, in denen Wohnraum für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen geschaffen sowie lebendige, sozial inklusive, verantwortungsbewusste und vielseitige Nachbarschaften ermöglicht werden können. Gleichzeitig sollen so die natürlichen Ressourcen geschont werden.
- Zur Gesunderhaltung der Bevölkerung und zur Sicherung der Attraktivität des Wohnstandorts MRN sollen wohnortnahe Grünversorgung gesichert und Naherholungsangebote in Hinblick auf deren Erreichbarkeit und barrierefreie Zugänglichkeit für alle Bevölkerungsgruppen weiterentwickelt werden.
- Zum Schutz der Bevölkerung, in der der Anteil vulnerabler Menschen durch Alterung weiter zunimmt, sollen klimatische Ausgleichsräume vor einer weiteren Überbauung gesichert sowie Wasserangebote und kühlere klimatische Inseln zum Schutz vor Hitze geschaffen werden. Dazu kommt es darauf an, die regionale Freiraumstruktur zu erhalten und weiterzuentwickeln.
- In verschiedenen Plansätzen der 1. Änderung des Einheitlichen Regionalplans erfahren diese Zielsetzungen eine weitere Stärkung. Mit seinen konkreten, verbindlichen Festsetzungen schafft der Einheitliche Regionalplan somit den Rahmen für eine weitere, nachhaltige und an den Bedürfnissen der Bevölkerung sowie dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen orientierte Siedlungsentwicklung in der MRN.
Aber auch über die verbindlichen Regelungen im Einheitlichen Regionalplan hinaus engagiert sich der VRRN für die Umsetzung der Ziele. Ein Beispiel hierfür ist das Modellvorhaben der Raumordnung "MORO Flächensparende Siedlungsentwicklung”, bei dem innovative Planungsansätze für eine flächensparende Siedlungsentwicklung entwickelt, erprobt und verstetigt werden sollen.
MORO-Fläche
Ziel des MORO ist es vor dem Hintergrund der anhaltenden Nachfrage nach Wohnraum und zunehmender Flächenkonkurrenzen die in der Metropolregion zur Verfügung stehende Fläche besser zu nutzen. Dafür sollen flächeneffiziente Siedlungsstrukturen entwickelt und umgesetzt werden.
Dafür arbeiten der Verband Region Rhein-Neckar und der Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim gemeinsam an Ideen zur Entwicklung und Umsetzung flächensparender Siedlungskonzepte, welche im Projektverlauf möglichst nah an die kommunalen Entscheidungswege herangebracht werden sollen. Die Kommunen entscheiden im Rahmen ihrer gesetzlich gesicherten kommunalen Selbstverwaltung über die Gestaltung neuer und alter Baugebiete. Dabei sollen Wohngebiete zukünftig kompakter und flächensparender geplant und umgesetzt werden. Zusätzlich zu innovativen Ergebnissen werden vom Verband frühzeitig mögliche Zielrichtungen der Landesebene bei der Aufstellung der Landesentwicklungspläne thematisiert und aufgegriffen.
Aufbauend auf den Vorarbeiten sind die zentralen Bausteine des Modellprojektes die Einführung eines „Beirats für flächensparendes Bauen“, eine Siedlungsdichte und -strukturanalyse und darauf aufbauend die Erarbeitung eines „Informellen Siedungsdichtekonzeptes“ sowie der begleitende Austausch zum MORO und den begleitenden Themen gemeinsam mit den weiteren Akteuren und Entscheidern aus der Metropolregion.
Der „Beirat für flächensparendes Bauen“ soll die Kommunen bei der Entwicklung zukünftiger Wohnungsbauvorhaben mit externer Expertise unterstützen und ein beauftragtes Büro städtebauliche Testentwürfe erstellen. Diese sollen über die Betrachtung verschiedener Varianten für eine zukünftige Entwicklung Beispiele für die Umsetzung flächensparender Siedlungsstrukturen geben, die sich an die örtlichen Strukturen angepasst sind, aber auch eine Weiterentwicklung ermöglichen.
Darüber hinaus ist vorgesehen, auf Basis einer digitalen, flächendeckenden Betrachtung der Siedlungsdichte in der Metropolregion ein „Informelles Siedlungsdichtekonzept“ zu erarbeiten. Das Konzept soll auf Basis der erhobenen Daten Orientierungswerte zur Siedlungsdichte für unterschiedliche Siedlungsstrukturtypen definieren und zu einem Teil der kommunalen Abwägungs- und Ermessungsentscheidung werden. Begleitend soll der gemeinsame Wissens- und Erfahrungsaustausch in der Region über begleitende Veranstaltungen zum Thema „Flächensparen“ gefördert werden.
Das Thema ist eingebettet im bundesweiten Modellvorhaben der Raumordnung (MORO), welches die Auswirkungen der Digitalisierung, der Klimakrise und der Coronapandemie auf zukünftige Flächenansprüche im Raum untersucht. Mit dem MORO werden in sieben Regionen die teilnehmenden Partner der Regional- oder Stadtplanung bei der Entwicklung neuer Instrumente zur Steuerung der Flächeninanspruchnahme begleitet. Das Modellprojekt wird durch das gefördert
Durch die gemeinsam auf Ebene der Metropolregion ermöglichte Beschäftigung mit den Themen Flächeninanspruchnahme und Flächeneffizienz im Bereich der Wohngebiete bietet sich frühzeitig die Möglichkeit, die eigene Position zu den Themenfeldern der in Aufstellung befindlichen Landesentwicklungspläne zu schärfen und diese im Sinne des Gegenstromprinzips anschließend in die übergeordneten Planverfahren der Länder einzubringen.
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